17.09.: Lehrgangsende

Pünktlich zum Lehrgangsende schaltete das Wetter von Schönwetter, kurzen Hosen und Barfuß um auf Regen und deutlich kühlere Temperaturen. Das Hoch Johannes hat sich nun endgültig verabschiedet. So hieß es heute mal nicht um 7 Uhr die Halle auszuräumen, sondern ganz gemütlich um acht zum Frühstück einzutrudeln. Nach dem Verzehr wurde um 0845 zum Briefing der Plan zum geordneten Rückzug geschmiedet. Wie an den KFAO Lehrgängen üblich, haben wir uns auf die Fahne geschrieben, alles sauber und aufgeräumt zu hinterlassen, damit wir wiederkommen dürfen. So wurde die Stöllner ASK-21 nach gründlicher Reinigung, dem Auftragen der Rennpaste (Formel 1) und anschließender Politur in einer Regenpause abgerüstet.

 

Dominique kam heute mit seinen süßen Kindern mit dem Auto angereist und hat sich die ASK-21 samt Boxtüchern an den Haken gehängt - herzlichen Dank dafür!

 

 

Die Stöllner 21 am Haken

 

Die Bodentechnik wurde ebenfalls gründlichst gekärchert und ausgesaugt und hatte es auch extrem nötig, denn die Lepos sahen aus, als wenn sie an einem Wüstenrennen teilgenommen haben. So viel Sand hat sich wohl noch nie darin angefunden. Das sehr heiße und absolut trockene Wetter bei höchster Waldbrandstufe hinterließ seine Spuren - auch wenn es für uns kaum besser vorstellbar gewesen wäre.

 

 

Glänzende Leopos begeistern den Werkstattleiter

 

Eddy ist heute ganz und gar in seinem mobilen Büro im Formular-Chaos versunken und war unter einem großen Papierberg zu finden. Schließlich wurden für alle frischgebackenen Segelkunstflieger die Bestätigungen der Ausbildungsorganisation ausgestellt und die Antragsformulare der jeweiligen Landesbehörden ausgefüllt. Ein Service, den die Teilnehmer sehr zu schätzen wussten.

 

 

Büroarbeit

 

Nach und nach verabschiedeten sich die Lehrgangsteilnehmer und einige wollten sich schon gleich für den Lehrgang im kommenden Jahr anmelden.

Einige Teilnehmer heißen wir als Neumitglieder im KFAO herzlich willkommen.

 

Auch den sechs neuen Kunstfliegern möchten wir zu ihrer bestandenen Berechtigung zu gratulieren. Gleiches gilt für die Leistungsabzeichen, wobei Dominik gleich mit Bronze und Silber abgeräumt hat. Auch Thomas können wir zu Silber gratulieren.

 

Am Ende bleibt nur, allen zu danken, die diesen unvergeßlichen Lehrgang ermöglicht haben, als da wären: (Reihenfolge ist rein zufällig und keine Wertung!!!)

 

- Der Thermikfee für das wunderbare Spätsommerwetter, wie wir es noch nie genießen durften (30°C und eine Woche Dauersonne gab es noch auf keinem Herbstlehrgang :-)

- Organisator und Foxholer Eddy

- Den Lehrern Jan-Peter, Thomas, Eddy und Martin fürs geduldige Schulen und Weiterbilden in Muttischiff und dem Fox

- Ulla für Kaffee und Frühstück am Morgen und Bier und Abendessen nach dem Flugbetrieb. Sie hatte auch fast immer die längsten Tage

- Sylvia und Gabi für Kühlwasser und die Verpflegung über den Tag

- Schlepper Helmut und der Wilga

- Den Windenfahrern Michael und Valerio fürs Bedienen des Himmelskatapults

- Universalhelfer Peter - Du hast noch nen Fox-Mitflug gut

- Martin fürs Fox wieder nach Süden fahren

- Startleiterin Stephi

- Allen Fotografen und Filmern

 

Danke für einen schönen, spaßigen und vor Allem unfall- und schadfreien Lehrgang. Damit haben wir die Latte wieder eine Stufe höher gelegt.

 

Allen noch eine problemlose Heimreise und wir sehen uns bestimmt auf einem der kommenden Lehrgänge oder Wettbewerbe!

16.09.: Prüfungen und weiteres Edelmetall

Heute sollte es besonders früh zur Sache gehen, denn Martin wollte gleich nach dem Frühstück abreisen, um den Fox nach Blumberg zu befördern und es gab noch drei Aspiranten für das silberne Leistungsabzeichen, das nur Martin abnehmen konnte.

 

 

Das Mutterschiff auf dem Weg zum Start

 

Auch die Wilga steht kurz darauf knatternd bereit, offenbar macht Helmut solcherlei Aktion auch Spaß...

 

 

Die Wilga in der Morgensonne

 

 

 Startvorbereitungen an der 21

 

Um halb acht ging der erste Start in die Morgensonne raus. Am Ende wurde Thomas mit Edelmetall belohnt - Gratulation.

 

 

Thomas abflugbereit am F-Schleppstart

 

Nach dem verspäteten Frühstück wurde der Windenstart zügig aufgebaut. Auch an diesem Tag hatten wir, wie die Tage zuvor, eine Ostwetterlage bei schönstem Wetter. Die Kunstflugaspiranten führten überwiegend Solo-Flüge durch, die allesamt kommentiert und nachbesprochen wurden. Am Nachmittag fanden die Prüfungsflüge statt, die von allen Teilnehmern aus der Winde durchgeführt wurden. Das Wetter wurde etwas böiger und somit bot sich die Gelegenheit, die Fertigkeiten im Seilspliss zu vertiefen.

 

 

Peter und René beim Seil Stricken

 

Die Weiterbilder kamen ebenfalls voll auf ihre Kosten. So nutzten einige Thermik aus, um gleich zwei Programme mit einem Windenstart zu fliegen, die entsprechend vom Boden aus kommentiert wurden.

 

 

Silvia bereitet sich vor

 

Zum späten Nachmittag hin wurde die Bünder ASK-21 unter der Federführung von René und Nick gereinigt und abgerüstet. Sie hat den Lehrgang tatkräftig unterstützt. Etwas später verschwand auch die schöne Pilatus B4 von Sebastian in ihrer Schachtel für den morgigen Rücktransport nach Laucha. Zum Abend hin drehte der Bodenwind auf West und frischte etwas auf. Die letzten Starts gingen mit Rückenwind raus, dennoch wurden Höhen mindestens um die 800m doppelsitzig erreicht.

 

Für die Nacht wurde von den Meteorologen der Durchzug eines Regengebietes angekündigt, womit sie leider auch Recht behalten sollten. So haben einige Teilnehmer ihre Zelte noch im Trockenen abgebaut. Dabei fiel auf, dass die Zelte praktisch nur staubig waren. Entgegen den Erwartungen mussten keine Schnecken oder ähnliches Getier von den Unterseiten der Zelte entfernt werden. Das extrem trockene und heiße Wetter sorgte dafür, dass ein Abstauben völlig ausreichte.

 

Geflogen wurde wieder bis kurz vor Sunset - kennen wir ja schon ;-)

 

Am Abend beim Debriefing konnten wir auf die bestandenen Prüfungen gebührend anstoßen. Außerdem wurden die Dienste der Flugplatzcrew gewürdigt.

 

 

 

Präsente, Präsente

 

Den Abend haben wir mit diversem Filmmaterial weiter ausklingen lassen. Zudem hat René mal schnell mit seinem iPad ein GoPro-Video mit der Tonspur des Diktiergerätes unterlegt, sodass dabei ein schönes Video herauskam, welches wir uns abends per Beamer anschauten.

15.09.: Mehr Edelmetall und der Goldfisch

Routine macht sich breit beim morgendlichen ausräumen... Keine Wolke steht am Himmel, als wir uns um sieben treffen.

 

 

Halle ausräumen auf der Ostseite um 0700...

 

 

...und parallel auf der Westseite

 

Heute gehen alle Flugzeuge zum Windenstart, F-Schlepp ist heute nicht geplant. Da deswegen Martin die halbe Stunde vor dem Frühstück fehlt, können wir das Tagebuch leider erst nach Lehrgangsende fertigstellen, da keine Zeit mehr geblieben ist.

 

 

Neben dem Training steht heute das obligatorische Gruppenfoto an. Dabei dürfen die Teilnehmer beweisen, dass sie die Aresti-Schrift beherrschen. Im letzten Jahr formierten sich die Teilnehmer und Helfer zu einem Turn. Dieses Jahr wünschte sich Steffi einen Goldfisch, weil Martin die Figur am gestrigen Tag mit ihr flog.

 

 

 

Der Goldfisch

 

 

 

Im Anschluss wurden prophylaktisch die schwarzen Sollbruchstellen gewechselt. Wir wollten doch keinen Startabbruch wegen geschwächten Metalls riskieren. Ob des langen Platzes und der damit großen Höhen und bequemen Landemöglichkeit geradeaus ist das zwar nicht gefährlich, aber lästig, wenn die Crew nicht die gewünschte Höhe erreicht. Also raus mit den Dingern, so viel kosten die ja nicht.

 

 

 

Michael und Dominique beim Sollbruchstellentausch

 

Nach dem Ausbau wirft Martin noch einen Blick auf die gebrauchten Sollbruchstellen. Denen ist die Belastung am Loch in der Mitte anzusehen, da sind sie schon plastisch verformt. Das würde zwar noch eine Weile halten, aber bei den Lasten mit den langen Seilen ist der Bruch bald zu erwarten. Richtige Entscheidung...

 

Heute ist der Plan, den Schülern so viele Starts zu verpassen, wie möglich, damit sie die Ausbildung abschließen können. Nach den derzeitigen Wettervorhersagen geht die Omegalage spätestens am Samstag zu Ende, deswegen klotzen wir ran. Martin und der Fox sind heute auch am Windenstart.

 

So teilen sich die Lehrer Jan-Peter, Thomas, Eddy und Martin in die Schüler und Weiterbilder rein und der Betrieb geht Schlag auf Schlag. Etwas Verwirrung bringt Dominik in die Runde, der unbedingt einen Flugzeugschlepp will, um sein Silberprogramm zu fliegen. Das war nun nicht auf der Liste, da es beim Briefing nicht zur Sprache kam... Martin ermutigt ihn, da aus der Winde zu probieren. Mit 1100m Ausklinkhöhe und etwas Energiesparen ist das drin - vorausgesetzt die Rückensequenz wird gut und effizient geflogen. Kurze Zeit später wird der Plan umgesetzt und Dominik geht in die Box. Nach einem fehlerfreien Programm nimmt ihmn Martin die Silber mit dem Kommentar "Geil, hat er schick gemacht" ab.

 

Auch der Fox wird noch ein paar Mal bewegt, bis schließlich Sylvia, Eddys Frau und Helferin für Verpflegung, Wasser und sonstiges im Hintergrund, den letzten Start mit dem Gerät abbekommt. Erst noch etwas skeptisch, kommt das Grinsen sofort nach den ersten Figuren ;-)

 

 

Senkrecht hoch: Sylvia genießt den Flug...

 

Danach landet der Fox lang an der Halle, um sich noch einer intensiven Reinigung zu unterziehen. So machen ihn Dominik, Sebastian und Martin gemeinsam an allen Ecken und Enden wieder schick, um ihn anschließend wieder nach Süddeutschland zu überführen.

 

 

Sebastian lappenschwingend bei der Abschlußwäsche

 

Auch die ASKs kommen dann bald in kurzer Folge gelandet, so daß wir jetzt genug Personal haben, den Fox gleich noch im Anhänger zu verstauen. Also verschwindet er in 10 Minuten. Danach heißt es noch, Papierkram erledigen, alle Kleinteile zusammensuchen, Übergabeverzeichnis durchgehen, daß man nix vergessen hat.

 

Zum Abendessen hat Ulla heute Kohlrouladen im Angebot, die wir uns alle schmecken lassen. Im Anschluß daran begeben wir uns noch in den Aufenthaltsraum, wo wir uns noch die diversen Filme des Lehrgangs ansehen und teilweise aus dem Lachen nicht herauskommen. Es ist schon interessant, wie die Gesichtszüge bei den Belastungen entgleisen ;-)

 

Nach einem lustigen Abend verlassen die letzten dann gegen eins den Ort des Geschehens. Morgen geht es wieder früh los, aber etwas anders, als die Tage davor. Mehr dazu morgen früh...

14.09.: Fliegen und "Aktion Uhu"

Wie vereinbart treffen wir uns heute früh um 0700 an der Halle, auch wenn der eine oder andere gern noch eine Stunde genächtigt hätte. Da das Wetter jedoch schon um die Zeit Sonne mit knapp 20°C hat, warum lange warten? Also gehen die Tore auf.

 

 

Die Ausräumcrew vor der Halle

 

Als erstes muß die große Winde raus. Es handelt sich dabei um eine Skylaunch-Winde mit einem V8 Big Block Motor, der genug Wumms bereitstellt, auch den Fox oder einen vollgetankten Duo in den Himmel zu schießen. Damit das Gerät den Reinsdorfern nicht die Haare vom Kopf frißt, ist die Winde bereits herstellerseitig auf einen Flüssiggasantrieb umgebaut. Das ist nicht nur günstiger, sondern auch noch ein wenig umweltfreundlicher. So sind sie eben, die Segelflieger ;-)

 

 

Die Reinsdorfer Winde

 

Danach beginnt ein inzwischen zur Routine gewordenes Programm: Der Fox wird an den F-Schlepp gestellt und die ASKs gehen raus an den Windenstart, der sich heute wieder am Westende des Platzes befindet. Nachdem das alles erledigt ist, treffen wir uns zum Frühstücken, das uns wieder von Ulla serviert wird.

 

Dreiviertel neun ist Briefing und die Tagesbefehle werden ausgeteilt. Naja - da die Truppe sehr gut mitspielt und funktioniert, gibt es kaum etwas zu erzählen. Man merkt eben, daß mit Profis gearbeitet wird ;-)

 

Also verläßt um 1000 der erste Windenstart mit einem Weiterbilder den Boden und der Fox geht kurz darauf mit einem der Lehrer in die Luft. So kommen auch Eddy und Thomas, deren Rücken schon die Kontur des ASK-Rücksitzes angenommen haben, dazu, etwas selbst zu fliegen und zu trainieren. Beide üben sie das Silberprogramm, um es abgenommen zu bekommen. Dies ist Voraussetzung, den Fox eigenständig zu bewegen und wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, daß sie schon darauf schielen...

 

Nachdem sie durch sind, fahren sie fix wieder zum Windenstart, wo sie schon von den Schülern erwartet werden. Danach nehmen noch die Weiterbilder im Fox Platz.

 

Besonders freut sich Michael vom den Reinsdorfern, mal eine Runde im Fox mitfliegen zu dürfen. Der hatte sich die Tage überall nützlich gemacht, sei es beim Einklinken, Winde fahren und was auch immer, war aber nicht zum Fliegen gekommen. Also haben wir ihn mal in den Fox gesetzt...

 

 

Michael im Fox und Eddy nach seinem Flug...

 

Ein paar Minuten später geht der Schlepp raus und der Fox in die Box. Als beide Landen, gibt es zum Resultat wohl nichts zu schreiben...

 

 

Da geht die Haube auf und beide scheinen glücklich

 

 

Der postaerobatische Grinsekrampf bei Michael ;-)))

 

So geht der Betrieb über den Tag weiter und wir fliegen uns nacheinander den Hintern platt. Nach dem Betrieb am F-Schlepp kommt der Fox dann an die Winde und wird noch ein paar Mal von Weiterbildern und für den einen oder anderen Helferstart bewegt.

 

Parallel dazu sieht man Eddy, Thomas und Martin immer mal zusammen herumtuscheln und es macht den Eindruck, als ob die beiden einen Plan aushecken. Bei den drei Chaoten kann das doch nichts gutes sein, mag man denken. So kommt es, daß der Fox dann ca. 1800 nach vorn wieder zum F-Schlepp landet. Was haben die denn vor? Großes Geheimnis, von Martin nur "Aktion Uhu" genannt...

 

Später kommt die Ansage, daß sich alle kurz nach 1900 am Windenstart versammeln mögen und auch an den Windenfahrer zu denken wäre.

 

Als es dann so weit ist, hören wir, wie die Wilga losrollert und den Fox in den dämmerigen Himmel zieht. Deswegen Uhu?

 

Stephi, die mitfliegt, macht aus der Wilga noch ein paar schöne Fotos.

 

 

Im Schlepp in der Wilga

 

 

Und auch der Fox ist noch dran

 

Inzwischen hat es sich auch rumgesprochen, was die beiden vorhaben. Thomas hatte noch ein paar Rauchpatronen, der Fox Rauchpatronenhalter und dei drei zusammen die Idee, mal einen Feierabendflug zu unternehmen. Den hatte ich auch F-Schlepper Helmut gestern schon, aber da war es leider nicht mehr drin, also machen wir es heute.

 

Ein paar Minuten später klinkt der Fox aus, wackelt an und beginnt mit den Worten "Housten, we have Ignition and smoke on" das Programm. Leider waren wir ein paar Minuten zu spät und die Sonne bei der diesigen Luft schon sehr tief - umso besser paßt nun die Bezeichnung. Dennoch war der Rauch wunderbar zu sehen.

 

 

Weibchen mit Rauch...

 

 

...und so sieht das von unten aus...

 

Nach einigen weiteren Figuren kommt der Fox dann mit einem tiefen Überflug und Flächenwackler über den Start gerast. Bei dem langen Platz muß man nach dem tiefen Überflug keine Haarnadel mehr fliegen, sondern sich nur auf die Bahn schummeln. Da kann man so etwas einmal gefahrlos machen.

 

 

ZISCH kommt der Fox mit über 200 Sachen über die Bäume

 

Nach der Landung werden die beiden Spaßnasen schon von Rene mit einem Bier erwartet...

 

 

"Klönk" und Prost! Was für eine spaßige Aktion

 

Danach bleibt nur noch einräumen und Abendessen. Das gibt es heute vom Grill und wurde in der Zwischenzeit von Sylvia, Ulla und weiteren Helfern organisiert.

 

 

Vorbereitungen am Grill, erleuchtet von Martins Petromax

 

Grillen, Essen, Biertrinken und klönen ziehen sich dann noch weiter hin. Es ist immer noch warm draußen und wir lassen einen selten erlebnisreichen Flugtag ausklingen. Die letzten verlassen erst nach Mitternacht den Grillplatz, um sich in die Falle zu legen. Morgen ist wieder Wetter, also wollen wir uns auch wieder um sieben an der Halle treffen.

13.09. Sunrise bis Sunset

Da uns das Wetter erstens weiter hold ist, zweitens alle noch Start brauchen und auch wollen und es früh noch nicht ganz so heiß ist (Luxusprobleme, Mitte September... :-) fangen wir heute schon um sieben an der Halle an, alles auszuräumen und aufzubauen. So verlassen nacheinander der Fox und die ASKs die nächtliche Unterkunft und werden an den Start gezogen.

 

 

Ausräumen zum Sonnenaufgang

 

Bereits jetzt hat es knapp 20°C und wir laufen alle mit kurzen Hosen, T-Shirt und mancher auch barfuß durch die Gegend. Für Mitte September können wir uns da echt nicht beschweren. Mehr noch - so heiße Tage hatten wir im Herbstlehrgang noch nie.

 

Der weitere Verlauf ist wie gestern. Frühstück um acht, Briefing 0845 und um zehn soll es losgehen. Das schaffen wir dann auch fast, denn um 1005 katapultiert die Winde die erste ASK in die Box. Zehn Minuten später sitzen Lehrgangsleiter Eddy und Martin im Fox und werden von Wilgaschlepper Helmut in die Box gzogen.

 

So geht dann im Laufe des Tages ein Start am anderen hoch und sowohl die Nordbox aus der Winde als auch die Südbox aus dem F-Schlepp werden bevölkert. Leider zeigt der Betrieb ein paar Spuren an den Seilen, die wir ab und an flicken müssen. Das ist bei den Dyneemaseilen aber kein großer Aufwand und so geht es kurz darauf wieder weiter.

 

 

Startbereit an der Winde

 

Auch der Wind hilft und heute deutlich besser. Stramm aus Ost kommend hilft er uns, Ausklinkhöhen bis fast 1200m zu erreichen und 1000m bekommen wir fast bei jedem Start mit der ASK.

 

 

Oben, kurz vor dem Anwackeln. Da ist es schon spät.

 

So bekommen wir bis zum Abend über 60 Starts hin mit der Winde und dem F-Schlepp gemeinsam. Alle sind zufrieden und auch Dominique, der noch keine F-Schleppausbildung hat, bekommt die kurz vor Sonnenuntergang noch verpaßt. Schlepper Helmut, Lehrer Valerio vom Aeroclub und der Twin geben alles und nach fünf Starts zu zweit und fünf allein hat er die Bedingungen für die Berechtigung erfüllt.

 

So ist es wieder Abend und Sonnenuntergang, als wir die Flugzeuge vor die Halle stellen.

 

 

Die Bilder ähneln sich: Die ASK in der untergehenden Sonne...

 

Eingeräumt wird aber erst später, da Ulla zum Abendessen ruft. Da wollen wir sie natürlich nicht warten lassen und bekommen Nudeln mit Bolognese serviert. Da man nur klapperndes Besteck hört und sonst kaum jemand redet, ist davon auszugehen, daß es allen schmeckt.

 

Nach dem Essen gibt es nur noch ein kurzes Debriefing und etwas Theorie für die Schüler. Dann löst sich die Runde auch bald auf, da der Tag lang war. Morgen ist wieder um sieben Ausräumen befohlen und wir wollen die ersten Starts noch früher schaffen. Noch sehen die Wetteraussichten gut aus, also sollten wir die Tage nutzen.
 

12.09.: Schulen, Trudeln, Edelmetall

Der Tag beginnt wie gestern. Frühstück um acht, Briefing dreiviertel neun und dann räumen wir die Halle aus. Da wir mit dem Fox gestern nicht über 800m gekommen sind und die Schüler heute die Trudeleinweisungen bekommen sollen, räumen wir ihn heute an den F-Schlepp. 1250m geben uns mehr Höhe und Gelegenheit, auch die eine oder andere Figur zu wiederholen, da die Trudelübungen bei den meisten doch schon lange her sind.

 

 

Der Fox im Rückspiegel: Wir legen los!

 

Parallel wird der Windenstart aufgebaut. heute kommt der Wind aus Ost und deswegen fahren wir mit dem Reisebus der Reinsdorfer ans Westende des Platzes.

 

 

In Reinsdorf hat der Begiff "Startbus" eine ganz eigene Bedeutung...

 

Auf dem sogenannten "Windenhügel" wird dann die Startleitugn aufgebaut, damit selbige erstens den perfekten Überblick hat (damit man die Truppe ab und an beschleunigen kann ;-) und zweitens das Funkgerät auch mehr Reichweite bekommt.

 

 

Die Herrinnen der Funktaste: Sylvia und Steffi haben den Laden im Griff

 

Mit den Erfahrungen von gestern geht der Betrieb heute deutlich schneller vonstatten. Die ASKs werden eine nach der anderen mit der Winde in die Box geschnippt und die Schüler und Weiterbilder absolvieren ihre Programme. Bei den Schülern steht heute die Vervollkommnung des Rückenfluges und erste Versuche von Auf- und Abschwüngen auf dem Programmzettel. Die Weiterbilder trainieren Silber und Bronzeabzeichen. Eddy hat heute früh auch noch mit der Behörde telefoniert und gleich die Freigbe für die zweite ASK zum Schulen bekommen. So kann es gehen, wenn man die Kollegen nett fragt!

 

 

Das "Mutterschiff" auf dem Rücken

 

 

Und hier noch mit Blick auf den Platz...

 

Da wir heute auch die zweite ASK zum Schulen einsetzen können, geht die Schlagzahl deutlich nach oben. Mit zwei Flugzeugen für die Schüler, einem für die Weiterbilder und dank der Lehrer Thomas, Eddy und Jan-Peter fliegen sie lückenlos.

 

Parallel dazu bekommen die Schüler heute ihre Trudeleinweisung und melden sich dafür immer in Zweiergruppen beim Fox. Mit dem langen Platz kann der immer wieder direkt vor der Wilga landen, so daß Lehrer Martin gar nicht mehr aussteigen muß, sondern nur der Mann auf dem Vordersitz getauscht wird. So bekommt jeder Schüler zwei Start ab. Beim ersten Flug wird positiv aus dem Geradeausflug das Trudeln eingeleiitet und anschließend nach einer Umdrehung wieder ausgeleitet. Viel wichtiger ist die zweite Übung: Das Einleiten aus der Schmierkurve. Was den wenigsten Piloten bewußt ist: Viele Flugzeuge werden bei Schmierkurven, wenn der Faden nach innen hängt, sehr trudelwillig und die Strömung reißt in Kurven in diesem Zustand viel unerwarteter ab, als man das vom Geradeausflug kennt. Da dieser Mechanismus Ursache vieler Unfälle in der Endanflugkurve sind, legen wir viel Wert darauf, das zu vermeiden, weswegen die Schüler dies üben. Die meisten sind beeindruckt, wie entscheidungsfreudig der Fox über die Fläche weggeht, wenn man es mit der Schmierkurve übertreibt und die Fahrt wegzieht.

 

Beim zweiten Start stehen dann eine halbe gerissene Rolle - sozusagen Trudeln auf der Horizontalen - Rückentrudeln und Umkehrtrudeln auf dem Programm.

 

So vergeht der Tag gefühlt schnell und alle kommen auf ihre Kosten. Da das Abendessen auf 1930 terminiert ist, stellen wir die Flugzeuge erst einmal nur an der Halle ab, damit der Mampf nicht kalt wird.

 

 

Die ASK im Sonnenuntergang an der Halle...

 

Als wir dann alles einräumen, ist es schon stockduster, aber dank Taschenlampen, der Fotobeleuchtung von Telefonen und den Lampen in der Halle bekommen wir noch alle Flugzeuge gewaschen und schadfrei eingeräumt.

 

 

Der Fox als letztes in die Halle, dann sind wir fertig.

 

Kurze Zeit später treffen wir uns im Aufenthaltsraum, wo wir noch einen Projektor für das Debriefing und ein paar am Tag aufgenommene Filme aufbauen. Zudem zeigt Martin auch noch die Trudelfilme, um auch für die anderen das Geschehen zu beschreiben. Dabei haben wir auch noch etwas erfreuliches zu berichten: Dominique ist unter den Augen von Jan-Peter ein fehlerfreies Bronzeprogramm geflogen und hat sich das Abzeichen verdient. Als kleinen Dank spendiert er auch gleich noch eine Runde Bier. Dazu herzlichen Glückwunsch von allen Teilnehmern und dem KFAO!

 

Später schauen wir noch ein paar Segelflugfilmchen und gönnen uns noch ein Bier, bevor sich die Runde langsam auflöst. Die Hitze, die neuen Eindrücke und der doch kange Tag haben ihre Spuren hinterlassen, so daß sich die meisten auf eine Dusche und das Bettchen freuen. Eddy, Sylvia und Martin sind die letzten, die das Licht ausknipsen.

 

Morgen ist um 0700 Ausräumen an der Halle, damit wir den Tag noch besser nutzen können. das Wetter soll halten, also versuchen wir, zu nutzen, was geht!

11.09.: Es geht los!

Für heute Morgen ist um 0800 Frühstück angesetzt mit anschließendem Briefing um 0845. So geschieht es dann auch. Etwas später sammeln wir uns am Ostrand des Platzes, um die Flugzeuge zusammenzupuzzeln, die noch in den Anhängern verweilen. So kommen nach und nach noch zwei "Segelfliegermutterschiffe" (ASK-21) zum Vorschein und auch der Fox wird zusammengepuzzelt. Doch zunächt heißt es Aussaugen der Rümpfe noch an der Halle... Dreck will schließlich keiner fressen, wenn er sich beim Rollenfliegen gleichmäßig in Cockpit, Haaren und Zähnen der Piloten verteilt.

 

 

Rümpfe Herausziehen und Aussaugen.

 

 

Der Fox ist schon fertig, die ASK wird gerade gesteckt

 

Etwas später kommen die ASKs an den Start und die Teilnehmer holen sich die ersten Einweisungsstarts ab. Bis auf wenige haben die meisten noch keine Erfahrungen mit Höhenwindenstarts, so daß sie nach dem ersten Start beeindruckt wieder landen. Es entspricht einfach nicht der Gewohnheit, daß das Seil nicht schon bei 300m herausfällt, sondern erst bei 900-1000m.

 

 

Die ASKs am Start

 

Nachdem der Windenfahrer Michael die ersten Starts gesehen hat, um auch sein Auge zu kalibrieren, schieben wir den Fox an den Start. Martin und Eddy sitzen drin, um es zu testen, wie Höhenwindenstarts mit dem Gerät gehen. Martin ist vor vielen Jahren in Neuhardenberg mal mit dem Fox an der Winde gestartet. Wir sind gespannt...

 

 

Der Fox abflugbereit

 

Schnipp und es geht los. Für den ersten Versuch sind wir mit 650m nicht ganz zufrieden, aber alle sind sich einig, natürlich nicht sofort an die Grenzen zu gehen. Also bekommt erstens der Windenfahrer die Ansage "Micha, Vollgas! Gib alles!!" und auch die Foxcrew will sich jetzt stärker dranhängen. Tatsächlich kommen wir dann mit den nächsten Starts auf etwa 800m. Einmal bei einem Start von Martin und Eddy hilft die Thermik mit dem Rest der Höhe nach. Ein 3m Bart hebt den schweren Fox auf 1350m und die beiden legen mit ein paar Spaßfiguren los...

 

 

"Schning" und schon rotiert die gerissene Rolle...

 

Im Laufe des Tages wird der Fox noch ein paar Mal bewegt und auch die ASKs fliegen eine nach der anderen. Leider hat sich kurz vor dem Lehrgang ein Problem mit der zweiten ASK für die Schulung ergeben. Obwohl Eddy dafür noch schnell den Alternativplan mit der ASK organisiert, die die Teilnehmer aus Bünde mitbringen, sind die Totzeiten über den Ausbildungsleiter und die Behörde angesichts der kurzfristigen Meldung zu lang, um sofort loslegen zu können. Deswegen geht am Freitag die Meldung an die Behörde, die uns erst einmal unverbindlich Montag verspricht. Das macht das Verfahren mit der Schulung etwas zäh, aber wir hoffen, daß wir die Zusage morgen bekommen.

 

Gegen 1830 werden die Flugzeuge nach Hause geflogen und gewaschen. Danach verschwinden sie nach und nach in der Halle.

 

 

Pflege des Sportgerätes am Ende des Tages

 

Leider hat es heute schon die ersten Verluste gegeben. Im Fox hatte sich das vordere Schwanenhalsmikro verabschiedet, das offenbar nur behelfsmäßig mit Sikaflex und ein paar Metallschalen festgepappt war. Zudem hatte sich bei einer ASK die hintere Halterung der Gasfeder an der Haube verabschiedet, so daß die Haube nicht mehr von selbst aufblieb.

 

Also haben sich Martin mit dem Mikro und Eddy mit der Haube befaßt. Martin konnte zum Glück momch die Werkstatt von Helmut nutzen, wo er den abgebrochenen Schwanenhalsrest mühevoll aus der Halterung gepult hat, die Halterung aufgebohrt und dann den Schwanenhals vom Mikro wieder eingelötet hat.

 

Eddy war derweil mit telefonieren beschäftigt, einen Flugzeugschweißer zu organisieren, der die abgebrochene Gasfederhalterung wieder festbrennen konnte. In Oehna wurde er dann fündig und ist mit dem Teil hingefahren.

 

Circa gegen 2130 waren beide fertig und konnten sich ihr Feierabendbier genehmigen... Die Flugzeuge waren dann endlich wieder heil und einem Flugbetrieb morgen steht nichts mehr im Weg.

 

 

Wieder fest eingelötet, das sollte halten!

10.09.: Ankunft

In den letzten Tagen und Wochen ist noch eine Menge zu organisieren und zu erledigen gewesen. Nicht nur die Genehmigungen mußten eingeholt werden, auch die Eintragungen der Gastflugzeuge und Lehrer in die ATO zur Ausbildung war nötig. Wie knapp das dann wurde, ahnten wir freilich nicht. Zudem mußte noch der Fox geholt werden. Da leider niemand aus dem Süden kam, hat es dann Lehrgangsleiter Eddy gleich selbst erledigt, ist nach Aalen gebrettert und hat das Spaßgerät herangeholt. Hier schon einmal Danke an die Lehrgangsorganisatoren!

 

Am Samstag war dann Anreisetag befohlen mit einem Eröffnungsbriefing am Abend. So trudeln nach und nach die meisten Teilnehmer ein und es entwickeln sich Gespräche, wo denn jeder herkommt und was man denn alles schon so gemacht hat und machen möchte. Wie jedes Jahr ist es eine bunte Truppe aus der gesamten Republik, die sich da zum gemeinschaftlichen Flächenbiegen versammelt hat.

 

 

 

Treffen und Willkommensbier am "Manifest" genannten Bungalow

 

Schlußendlich sitzen sechs Grundschüler, sechs Weiterbilder und noch drei Fluglehrer da und es wird ein kurzer Überblick über das Programm der nächsten Tage gegeben. Da es morgen beizeiten losgehen soll, dauert der Abend nicht mehr zu lange und die meisten verabschieden sich ins Bett.

 

In der Nacht nervt nur das Gewummere einer nahen Diskothek. Mancher kommt da schon auf strafrechtlich bewehrte Gedanken, um endlich pennen zu können...

Herbstlehrgang Reinsdorf 2016

Liebe Kunstflieger und Kunstfluginteressierte,

 

wir freuen uns, Euch den diesjährigen Herbstlehrgang ankündigen zu dürfen. Wie auch im Jahr zuvor wird er in Reinsdorf ausgerichtet. Der Termin ist vom 10.09. bis zum 17.09.

 

 

Aufgrund des langen Platzes in Reinsdorf kommt auch wieder die Höhenwinde zum Einsatz, was die Kosten pro Start gegenüber reinem F-Schlepp verringert. Für Abzeichen und Programmtraining steht auch Flugzeugschlepp zur Verfügung.

 

Aktuell haben wir die Zusage von mehreren erfahrenen Fluglehrern, so daß wir neben der Grundschulung und den Leistungsbzeichen Bronze und Silber auch Weiterbildung bis in die Advanced- und Unlimitedklasse auf dem Fox und ggf. SZD-59 anbieten können.

 

Falls Ihr Euch also schon immer für Kunstflug interessiert habt oder den Schein schon besitzt und einfach noch einmal viel Spaß vor der nahenden Winterpause sucht, seid Ihr bei uns genau richtig.